Pfeilbau Kurs
Wenn es etwas gibt, dass uns alle handwerklichen Fähigkeiten und das unheimliche Geschick unserer Vorfahren näher bringt, dann ist das der Bau eines Pfeiles aus Naturmaterialien. Eines der wohl richtungsweisenden Werkstücke ist der selbstgebaute Pfeil, denn viele Wildnisfähigkeiten werden hier in einem einzelnen Handwerk vereint. Nach dem Motto: die Weisheit ist im Tun - so lasst uns diese entdecken.
Von allem, was die Natur uns schenkt und bietet, wird in diesem Kurs etwas verwendet werden. Von den Sträuchern schneiden wir den Schaft, das Feuer wird uns helfen, ihn zu begradigen. Die Vögel geben Federn für die Befiederung und Tiere die Sehnen zum Binden (vegane Alternative möglich). Die Bäume geben Harz für den Kleber und die Steine/Mineralien oder Knochen werden zur Pfeilspitze gearbeitet.
Jedes Werkstück lehrt uns die eigene Weisheit – so lehren uns die Federn viel über das Fliegen. Wie die Federn in der Haut verankert sind und was wir beachten müssen, wenn diese zu Pfeilfedern werden sollen. Die Bäume über Ihre Schösslinge und Äste – welche sind für Pfeile geeignet und warum wachsen diese Äste gerade so? Wie das Feuer mit dem Holz arbeiten kann und was dabei zu beachten ist. Die Sehnen lehren über die Tiere und ihre Funktion. Die Pfeilspitzen aus den unterschiedlichen Materialien lehren darüber, wie man diese bearbeiten und wie geschliffen, geschnitten oder geschlagen werden kann, um Pfeilspitzen zu bekommen. Zwei Tage in die Weisheit des Pfeilbaues eintauchen.
Wir werden uns selbst einen Schössling schneiden und diesen bearbeiten, kerben und schmücken bis daraus ein fertiger Pfeil geworden ist, den der Mensch mit seinem Bogen schießen kann. Wir werden uns die Werkzeuge aus der Steinzeit anschauen und die modernen Ebenbilder nutzen, um unser Kunstwerk zu vollenden!
Pfeilbau Kurs Details
In diesen zwei Tagen werden Sie folgende Schritte zum Bau Ihres Pfeiles durchführen
- schrittweise Fertigung aus Naturmaterialien
- geeignete Pfeilhölzer
- Auswahl und Lagerung von verwendeten Materialien
- Physik des Pfeils
- Herstellung von steinzeitlichem Harzkleber
- Begradigung des Schaftes mit Hilfe von Hitze
- Bearbeitung und Vorbereitung der Befiederung
- Herstellung einer Pfeilspitze (Aus Knochen, Stein oder Glas)
- geistige Haltung zu Material und Jagdgerät
Am Samstag werden Sie eingeführt in die geheimnissvolle Welt der Jäger. Der Pfeil hatte bei den Vorfahren eine wichtige Stellung und hatte oft das Jadgglück bestimmt. Die Spitze musste stark genug sein, die Knochen des Tieres zu durchdringen, damit das Tier ohne großes Leiden sterben konnte. Auch musste der Pfeil gerade fliegen, um eine Treffsicherheit zu garantieren. Deswegen war die Pfeilherstellung eine große Kunst. Nach dieser Einführung gehen Sie Ihren Schössling schneiden und beginnen ihn gerade zu richten. Bald folgt das Bearbeiten der Tiersehnen oder der Pflanzenfasern. Auch fangen Sie mit Ihren Federn an. Nach der Mittagspause bauen Sie an Ihrem Pfeil weiter - jetzt erfolgt die Herstellung der Pfeilspitzen. Diese können Sie entweder aus Knochen (schleifen) oder aus Stein / Glas (schlagen) herstellen. Bei den Stein- oder Glaspfeilspitzen müssen Sie schon Erfahrung in Steinbearbeitung haben und mit den Schlagmethoden vertraut sein. Jedoch können Sie dies natürlich auch ausprobieren. Der weitere Nachmittag und Abend steht ganz im Fokus der Weiterbearbeitung des Pfeiles.
Am Sonntag werden alle Einzelteile zusammengefügt und nun kommt das Sammeln von Harz und die Herstellung des Klebers. Es steht die Vollendung des Pfeiles an - die Pfeilspitze mit Hilfe des Klebers und der Sehne an den Schaft gewickelt, die Federn eingefügt. Nachmittags werden Sie Ihren fertigen Pfeil in den Händen halten und viel Wissen über die ganzen Materialien mit nach Hause nehmen können.
Pfeilbau Kurs Termine
Pfeilbau Kurs Details
Ort: Jugendsiedlung Hochland bei Königsdorf
Kursleitung: Dr. Barbara Deubzer und Christian Lindenthaler
Leistung: Pfeilbau, Federn, Sehnen
Kosten: 230,00 Euro zzgl. Bio-Verpflegung und Übernachtung in der Jochberghütte
Teilnehmerzahl: min. 8, max. 15 TeilnehmerInnen
Teilnehmerbescheigung: Ja (optional)